Heute geht es endlich richtig los mit meinem bellzaubernden Dummy ABC! Ich erkläre Dir heute alle Begriffe zum Dummytraining mit A, die mir eingefallen sind. Sollte ein Begriff fehlen oder etwas unklar sein, freue ich mich wie immer sehr über eine E-Mail oder Instagramnachricht von Dir. Auch über sonstiges Feedback, positiv wie negativ, freue ich mich.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werde ich in den folgenden Texten auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichten. Ich werde das generische Femininum benutzen, alle anderen Geschlechter sind aber selbstveständlich mitgemeint. Achtung, auf manchen Bildern sieht man tote Tiere.
Folgende Begriffe aus dem Dummytraining werden heute behandelt:
Abgabe
Aktionshund
Anfängerklasse
Anti-Schütteltraining
APD/R
Appell
Apportieren
Augenhund
Ausschlussgründe
Abgabe
Unter Abgabe versteht man im Dummytraining den Moment, in dem der Hund den Dummy an die Hundeführerin „abgibt“. Die Abgabe ist eines der wichtigsten Bausteine im Dummy-Training, ohne eine gute Abgabe kann man z.b. keine Prüfung bestehen.
Bei einer guten Abgabe sollte dein Hund dicht bei Dir sein (egal ob er sitzt oder steht), sodass Du nicht den Arm weit ausstrecken und nach dem Dummy „Grabschen“ musst. Dein Hund sollte das Dummy festhalten, bis Du es ihm mit einem Kommando wieder abnimmst. Das macht man deshalb so, weil das Dummy Wild imitieren soll und sollte das Wild noch leben undder Hund würde es loslassen, könnte es entkommen und müsste, da es vermutlich verletzt ist, nur unnötig leiden.
Aktionshund
Aktionshund ist eine Bezeichnung von Anke Bogaerts, welche sie in ihrem Buch „Die drei Charaktere“ genauer beschreibt. Ich fasse die Eigenschaften, die Anke den Aktionshunden zuordnet nur zusammen:
Ein Aktionshund ist motiviert beim Dummytraining, weil die Arbeit ihn schon belohnt. Wenn er nicht sofort versteht, was die Besitzerin möchte, probiert er durch Aktion herauszufinden, was das Ziel der Aufgabe ist. Der Aktionshund wirkt häufig fortgeschrittener im Training als er tatsächlich ist. Er wird schnell zu einem „Ich weiß es besser“ Hund Da der Aktionshund es ja eh besser weiß, kommuniziert er während der Arbeit nicht mehr mit der Hundeführerin bzw. „überhört“ Kommandos. Durch die hohe Aktion und Eigeninitiative kommt er häufig doch ans Ziel. Die meisten Labradore sind Aktionshunde.
Anfängerklasse
Dummyprüfungen und Workingtests gibt es in vier (bzw fünf) verschiedenen Schwierigkeitsklassen ((Schnupperklasse; nur bei inoffiziellen Workingtests und nicht als Dummyprüfung); Anfängerklasse; Fortgeschrittenen Klasse; Offene Klasse; (Veteranenklasse; nur bei Workingtests, nicht bei Dummyprüfungen)). Die Anfängerklasse ist (von den offiziellen Schwierigkeitsklassen) die leichteste. In der APD/R A (auch einfach Dummy A genannt, die genaue Definition für APD/R findest du weiter unten) muss der Hund je eine Einzelmarkierung an Land und im Wasser arbeiten, eine Freiverlorensuche absolvieren und ein Appell und ein Memory bestehen. Die Entfernungen sind hierbei auf maximal 50 m festgelegt.
Um an einem Workingtest in der Anfängerklasse teilnehmen zu dürfen, muss das Gespann eine Dummy A also APD/R A oder eine vergleichbare Prüfung bestanden haben.
Anti-Schütteltraining
Bei der Wasserarbeit muss der Hund das Dummy erst zum Hundeführer bringen und darf sich erst nach der erfolgreichen Abgabe schütteln. Er darf sich also nicht mit Dummy im Maul schütteln oder es ablegen und sich dann schütteln, erneut aufnehmen und dann erst apportieren.
Die meisten Hunde wollen sich am liebsten direkt schütteln, sobald sie aus dem Wasser kommen, deswegen muss man es meistens vorher trainieren, damit es zuverlässig klappt. Hier ist vor allem das richtige Timing der Belohnung entscheidend, darüber wann man belohnen sollte, scheiden sich allerdings die Geister. Für mich persönlich war es am nachvollziehbarsten nach der Abgabe, aber vor dem Schütteln zu belohnen, um nicht das Schütteln an sich zu belohnen.
Der Gedanke, dass der Hund sich beim Dummytraining nicht mit der „Beute“ (in unserem Fall dem Dummy) im Maul schüttel soll, kommt aus dem jagdlichen Bereich. Wenn der Hund eine Ente apportiert und sich mit dieser im Maul schüttelt, wird das Fleisch vermutlich ungenießbar. Wenn er jedoch die Ente ablegen würde, um sich zu schütteln und die Ente wäre noch nicht ganz tot, könnte sie eventuell fliehen und dadurch müsste sie noch länger leiden.
So nicht! Copyright Julia Kauer, Hund: https://www.instagram.com/a.very.red.toller/ Mit Training und dem richtigen Timing sind wir auf einem guten Weg, dass Nubi sich erst nach der Abgabe schüttelt.
APD/R
APD/R steht für ArbeitsPrüfungen mit Dummys für Retriever. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsklassen, Anfänger-, Fortgeschrittene- und Offeneklasse.
Die Inhalte der APD/R A, F und O findest Du jeweils bei den entsprechenden Buchstaben.
Appell
„Appell“ bezeichnet den allgemeinen Grundgehorsam des Hundes. Wenn der Hund schnell und richtig auf Kommandos des Hundeführers reagiert, verfügt er über einen Guten Appell.
Der Appell stellt auch eine Aufgabe in der Dummy A dar, er gehört also auf jeden Fall zum Dummytraining. Hier läuft der Hund frei bei Fuß, das Gespann geht gemeinsam mit der Richterin, es werden insgesamt 2 Schüsse abgegeben und ein Dummy geworfen. Offiziell bleiben Hund und Hundeführerin nach dem 1. Schuss und dem Wurf des Dummy stehen, ich habe allerdings von vielen gehört, dass sie schon vor und während des Schusses stehen bleiben sollten. Danach geht man gemeinsam mit der Richterin weiter. Nach dem zweiten Schuss soll man wieder stehen bleiben und danach erst auf Anweisung der Richterin den Hund zum Apport schicken.
Apportieren
Apportieren ≠ Apportieren ?!
Das Wort „Apportieren“ kennen wir doch alle, aber was hat es damit eigentlich auf sich? Beim Apportieren geht es darum, dass der Hund einem etwas bringt. Ursprünglich bezeichnet „Apportieren“ das Bringen von geschossenem Wild bei der Jagd durch den Jagdhund.
Dummy-Arbeit basiert also auf dem jaglichen Apportieren, ohne Apport also kein Dummy-Training. Allerdings ist für die meisten Hundehalterinnen, die kein Dummy mit ihrem Hund machen, Apportieren nur das Bringen von etwas geworfenem (wie beim Bällchenspielen). Bei der Dummy-Arbeit geht es um so viel mehr, um was genau, könnt ihr hier in dieser Beitragsreihe erfahren!
Bei uns sind „Bring“ und „Apport“ zum Beispiel auch zwei verschiedene Kommandos.
Nubi beim Apport, https://instagram.com/bellzaubernd_ Copyright Anne Gereke Copyright Tea, https://www.instagram.com/una.thetollingretriever/
Augenhund
Augenhund ist eine Bezeichnung von Anke Bogaerts, welche sie in ihrem Buch „Die drei Charaktere“ genauer beschreibt. Ich fasse die Eigenschaften, die Anke den Augenhunden zuordnet nur zusammen:
Wie der Name schon sagt, nimmt der Augenhund alles mit seinen Augen genau wahr, er sieht also alles was um ihn herum geschieht. Viele Augenhunde sind sehr gute Markierer, da sie ihren Augen teilweise mehr Vertrauen als ihrer Nase und ein gutes Gedächtnis haben. Oft können Augenhunde sich schlecht auf eine Sache konzentrieren, dafür finden sie originelle Lösungen. Dadurch, dass sie so viel mit den Augen aufnehmen, verknüpfen sie Kommandos häufig mit (unbewussten) Bewegungen der Hundeführerin. Bei zu vielen oder undeutlichen Informationen können sie leicht nervös werden, dies führt auch dazu, dass diese Hunde chaotisch werden, wenn die Hundeführerin keine klare Struktur in ihrem Training hat. Die meisten Flat Coated Retriever sind Augenhunde.
Ausschlussgründe
(Hier schreibe ich nur über die Ausschlussgründe des DRC, diese können auch in der PO für APD/R nachgelesen werden.)
Es gibt verschiedene Arten von Ausschlussgründen. Zunächst die Fehler, die mit einer Null bewertet werden (eine Null in einem der Prüfungsfächer bedeutet automatisch ein Nicht-Bestehen der Prüfung), das Gespann darf aber die restlichen Aufgaben der Prüfung noch machen:
Einspringen
Schuss-Scheue
Geräusche des Hundes (Fiepen, Bellen, Winseln)
Nicht-Annahme des Wassers
Verweigerung des Apportierens wie z.B. Nicht-Aufnehmen, Nicht-Zurückbringen, Weitersuchen mit Dummy im Maul, auch Tauschen
Lochen (also ein sehr hartes Maul)
Hetzen bzw, der Hund ist außer Kontrolle
Dann gibt es noch Fehler, die zu einem Ausschluss von der Prüfung führen:
Aggressivität des Hundes gegenüber Personen oder Artgenossen
Physisches Einwirken auf den Hund
Wow, wenn Du bisher gelesen hast, hast Du Dir auf jeden Fall einen Keks verdient! Ich hoffe sehr, das Dummy-ABC hilft Dir dabei, im Dummy-Dschungel etwas besser klar zu kommen und dein Dummytraining vielleicht sogar z. Lass mir super gerne dein Feedback hier als Kommentar, per E-Mail oder als Instagram Nachricht zukommen, ich freue mich schon drauf!
Hier geht’s weiter mit den Worten mit „B“ & „C“.
Alles Liebe,
Johanna und die Hunde
P.S.:
hier noch die von mir genutzten Quellen:
Ich bin nicht für den Inhalt der Quellen verantwortlich.
Die Drei Charaktere von Anke Bogaerts
Die Homepage des Deutschen Retriever Clubs letzter Zugriff 11.01.22, 12:30 Uhr
https://www.natuerlich-jagd.de/hund/begriffe-aus-der-fuehrung-der-jagdgebrauchshunde/, letzter Zugriff 11.01.22, 12:30 Uhr
http://retrieverfreunde-siegerland.de/wissenswertes/das-dummy-abc/, letzter Zugriff 11.01.22, 12:30 Uhr
https://www.hundeschule-jagdfieber.de/home/ressourcen/dummy-abc/, letzter Zugriff 11.01.22, 12:30 Uhr
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